Die Juicy Kids, das deutsche RLRS Team, hat sich aufgelöst. In Düsseldorf konnte ich mit Danilo Siletta (KillerNo7), Denis Kara (Frag) und Maik Hoffman (Tigreee) über ihre Zukunft und das Leben als Esportler sprechen.
(v.l.n.r.) Frag, Tigreee, KillerNo7 (Foto: Moritz Jendral)
Baithoven: Wie geht’s euch Dreien, was ist momentan euer Ding?
KillerNo7: Momentan bin ich hauptberuflich Streamer, daher kennen mich auch die meisten Leute.
Baithoven: Wie geht es jetzt für dich weiter?
KillerNo7: Ich bin momentan bei Team Secret als Reservespieler und werde mich während der Zeit mehr auf das Streaming konzentrieren.
Tigree: Ich habe jetzt mein Abi gemacht und beginne bald mein Studium der Volkswirtschaftslehre. Sonst spiele ich noch Hockey, lege meinen Fokus jetzt aber mehr auf Gaming und Mousesports.
Batihoven: Wie sieht dann so dein Trainingsaufwand aus?
Tigree: 30-40 Stunden pro Woche würde ich sagen, werde ich schaffen können.
Baithoven: Esports oder Studium, was ist dir wichtiger?
Tigree: Im Esports weiß ich nicht, was mich da erwartet in den nächsten Jahren. Ich werde so lange spielen, wie es geht. Mit dem Studium sichere ich mich ab.
Baithoven: Wie sieht dein Zukunftsplan aus Frag?
Frag: In den letzten 2 Jahren war ich Rocket League Profi in Vollzeit. Aber jetzt trennen sich unsere Wege im Team. Ab ersten September habe ich jetzt einen Ausbildungsplatz als Elektrotechniker für Gebäude und Infrastruktur und darauf freue ich mich auch schon. In der nächsten Saison steht für mich erstmal die Ausbildung im Vordergrund und ich bin Reservespieler bei Mousesports und helfe da dem Team. Ganz werde ich also nicht verschwinden. Die RLRS ist zwar eine Academy Liga, aber das Risiko lohnt sich für mich nicht, dort alles auf eine Karte zu setzen.
Baithoven: Was braucht die RLRS momentan um der RLCS gefährlich werden zu können?
Frag: Ich glaube nicht, dass wir mehr Chancen brauchen, uns in die RLCS hineinzuspielen. Aber Psyonix sollte etwas offener uns gegenüber sein. Die RLCS alleine reicht nicht, wir brauchen mehr und häufigere Veranstaltungen. Einfach mal etwas mehr riskieren.
Baithoven: Wie seht ihr die deutsche Szene?
KillerNo7: Für mich ist die deutsche Szene sehr wichtig. Ich rede in meinen Streams nur auf Deutsch, nicht Englisch, wie die meisten. Da versuche ich eine deutsche Community aufzubauen. Wir sind da noch ein wenig schwach, hoffe aber, dass sich das in Zukunft noch ändern wird.
Tigree: Ich finde die deutsche Szene schon wichtig. Ich finde diese rein deutschen Turniere auch sehr gut. Da steckt viel Potential drin.
Frag: Ich finde Deutschland muss mehr machen. Rocket League technisch hinken wir hinterher. Es gibt viele Leute, die etwas versuchen, aber es fehlt an der Finanzierung.
Baithoven: Wie werdet ihr als Esportler im Alltag akzeptiert/wahrgenommen?
Frag: Ich war gestern noch beim Bayrischen Rundfunk zu Gast. Das war ein eher älteres Publikum und niemand wusste so richtig, was Esports jetzt eigentlich ist. Da hatte ich die Chance offener zu sein und zu erklären, was ich da eigentlich tue. Esports ist in Deutschland einfach nicht anerkannt. Andere Länder, wie die USA oder sogar Dänemark sind da deutlich weiter. In Deutschland fehlt da die Unterstützung.